Faber, Felix

Felix Faber war ein deutscher Dominikaner aus Ulm, der 1480 und 1482 zwei Reisen in das Heilige Land und nach Ägypten unternahm und eine ausführliche Reisebeschreibung hinterließ. Er berichtet auch über die Entstehung und die Geschichte der drei Ritterorden, wobei ihm vermutlich Jacques de Vitry und Wilhelm von Tyrus die Vorlagen lieferten. Er behauptet, der Hl. Benedikt habe den Templern die Regel verfasst sowie ihnen häufig Briefe geschrieben - eine offenkundige Verwechslung mit dem Hl. Bernhard. Dessen Traktat De Laude Novae Militiae zitiert Felix Faber häufig; er scheint eine Handschrift bei sich gehabt zu haben. Faber lobt den Mut der Templer und Johanniter bei der Schlacht von Hattin.

Der Orden sei von König Philipp IV. mit Zustimmung des Papstes vernichtet worden, da "die Templer zu den Sarazenen übergelaufen seien", damit den Tod vieler Christen verschuldet hätten und überhaupt durch ihren Reichtum in zahlreiche Laster gesunken seien. Es werde jedoch auch behauptet, die Templer seien schuldlos gewesen und lediglich zerstört worden, um sich ihres Reichtums zu bemächtigen.

Nach dem Ende des Ordens seien die Besitzungen an die Johanniter und neue Orden übergegangen. Aber auch die Dominikaner hätten einige Niederlassungen erhalten: in Wien, Straßburg, Esslingen und Worms.

Bericht Felix Fabers: Fratris Felicis Fabri Evagatorium in Terræ sanctæ: Arabiæ et Egypti peregrinationem, Band 2, Stuttgart 1843, S. 275.

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
Felix Fabri, übers.: Stewart, Aubrey, Bd. 2,1, London 1893, S. 320f, 327(Gründung, Kritik und Ende des Ordens), 335f (Schlacht von Hattin), 345 (Wiedererrichtung des Château Pélerin), 363f (Auseinandersetzungen mit Friedrich II.) Text online

 

 

Figeac (Komturei, Frankreich)

Die lange Zeit strittige Niederlassung in Figeac am Pilgerweg nach Santiago de Compostella entstand vielleicht Ende des 12. Jahrhunderts außerhalb der Stadtmauern an einem heute "La Curie Basse" genannten Ort. Sie unterstand zunächst der Komturei von Cahors. Einige erhaltene Urkunden aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bestätigen die Existenz eines Ordenshauses innerhalb der Stadt. Nach der Aufhebung des Ordens kamen die Liegenschaften an die Johanniter. Das "Templerhaus" benannte stattliche gotische Gebäude an der heutigen Rue Gambetta stammt jedoch erst aus dem 14. Jahrhundert, also der Johanniterzeit. Dort befindet sich heute ein Kulturverein und Museum mit der Bezeichnung "Commanderie des Templiers".

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Esquieu: Les Templiers de Cahors, in: Bulletin de la Société littéraire, scientifique et artistique du Lot, Cahors 1898, S. 146-177. Online
  • Juillet, Jaques: Templiers et hospitaliers en Quercy: Commanderies et prieurés sur le chemin de Notre-Dame de Rocamadour, 2017.
  • https://www.commanderie-des-templiers.com/5/de/startseite

 

Fiorenzuola d'Arda (Komturei, Italien)

Das Ordenshaus wird erstmalig in einer Urkunde von 1211 erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt muss es bereits seit einiger Zeit bestanden haben, denn Thema der Urkunde ist die Bitte der Einwohner von Fiorenzuola an den Papst, ihnen doch den Besuch der Messe in der kleinen Templerkirche (paupercula ecclesia Templi) zu erlauben, nachdem der Erzpriester der Kirche San Fiorenzo, verantwortlich für die Seelsorge in diesem Bezirk, alle mit Exkommunikation bedroht hatte, die bei den Templern den Gottesdienst besuchten. Der Papst entschied zugunsten der Templer; und drei Jahre später erhielten die Bewohner der Stadt auch das Recht, sich auf dem Friedhof der Templerkirche bestatten zu lassen.

Die Niederlassung taucht nicht weiter in den Quellen auf, bis zur Beschlagnahmung zur Zeit des Prozesses. Nach 1312 kam der Besitz an die Johanniter, die ihn zusammen mit der Komturei von Piacenza und anderen benachbarten Häusern verwalteten.

Die Komturei befand sich auf der Via Francigena nach Rom, an der Kreuzung der heutigen Via dei Templari und Via Garibaldi. Die der Hl. Margarita geweihte Kirche wurde Ende des 19. Jh.s abgerissen.

Komture (nach Bellomo):

~1211 Alberto

~1268 Giacomo

 

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
Bellomo, Elena: The Templar Order in North-West Italy, 2007, S. 312ff.

 

Flandern

Der Provinzmeister von Flandern unterstand dem Provinzmeister von Frankreich. Die Beziehungen zwischen der Grafenfamilie und dem Orden waren eng. Seit 1157 residierte ein hochrangiger Templer, oft der Provinzmeister selbst, am gräflichen Hof und war als Berater, aber auch Steuereintreiber tätig. Streitigkeiten, zumeist aufgrund der jurisdiktionellen Privilegien und Steuerbefreiung des Ordens, gab es demhingegen mit den Räten in zahlreichen Städten. Zum Problem wurde, dass nicht nur die Ordensbrüder, sondern auch die Bewohner des Templerquartiers in Genuss der Vergünstigungen kamen.

Komtureien gab es in Flandern wohl in Ypern, Saint-Omer, Caestre, Cassel, La Haie, Douai, Cobrieux, Saint-Léger, Ruiselede, Brügge, Gent, Slijpe und Leffinge, der Orden besaß aber noch zahlreiche weitere Häuser, sowie Landbesitzungen und Rechte, insbesondere an der Grenze zur Grafschaft Artois.

1307 zu Beginn des Prozesses wurden auch die Templer von Flandern verhaftet. Zwei ihrer führenden Mitglieder, Provinzmeister Goswin de Brugis und Bernart de Caestre, waren unter den standhaften Verteidigern des Ordens.

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Hooghe, Filip: The Trial of the Templars in the County of Flanders, in: Nicholson, H., Crawford, Paul F., Burgtorf, J. (Hrsg.): The Debate on the Trial of the Templars (1307-1314), 2010, S. 285-299.
  • Nuyttens, Michel: Krijgers voor God: De orde van de tempeliers in de Lage Landen (1120-1312), Leuven, 2007.
  • Rogghé, Paul: De Orde van de Tempelridders en haar geschiedenis in het oude graafschap Vlaanderen, Gent 1973.

 

Flor, Roger de

Roger de Flor ist eine der schillerndsten Figuren der Templergeschichte, obwohl er zur Zeit seiner berühmten Abenteuer dem Orden nicht mehr angehörte. Sein Leben ist bekannt durch einen seiner Kampfgefährten, den Chronisten Ramon Muntaner (1265-1336). Roger wurde 1266 als Sohn eines deutschen Falkners im Dienst Friedrichs II. (Richard von Blum) und einer Adligen aus Brindisi geboren. Schon mit acht Jahren wurde er einem Templerservienten aus Marseille in die Obhut gegeben. Mit etwa 20 Jahren wurde auch Roger Servient und galt als Experte für Schiffe und Schifffart. Er erhielt das Kommando über die Falco del Tempio, mit der er 1291 auch beim Fall von Akkon dabei war. Dabei ließ er sich für die Rettung der verzweifelten reichen Bürger gut bezahlen, woraufhin er später beim Meister angeklagt wurde, auch Geld in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Mit entsprechenden Strafen bedroht, flüchtete er nach Genua, wo er die Galeere L'Olivetta kaufte und sich in den Dienst des Königs von Aragon begab. Von da an war er als Pirat im Mittelmeer tätig. Unter anderem gelang ihm mit einer kleinen Flotte die Befreiung von Messina. Nach der Sizilianischen Vesper begab er sich in die Dienste des byzantinischen Kaisers und baute sein Söldnerheer, die berühmt-berüchtigte "Katalanische Kompanie" aus. Sein Einfluss am Hof und die Hochzeit mit einer Nichte des Kaisers beunruhigten jedoch den Sohn des Kaisers, der Roger 1305 ermorden lässt.

Seine Abenteuer inspirierten Poeten und Maler. Im 20. Jahrhundert widmeten sich zum Beispiel die Autoren Karl Ristikivi aus Estland und Kostas Kyriazis aus Griechenland seinem Leben.

Roger de Flor

Einzug von Roger de Flor an der Spitze seiner Söldner in Konstantinopel, Gemälde von José Moreno Carbonero, 1888, Madrid, Senado de España (Bildquelle/Copyright: Wikimedia Commons, Gemeinfrei)

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur:
  • Ramon Muntaner, Les Almogavres : l'expédition des Catalans en Orient, Toulouse 2002.
  • Vogel, Christain: Roger de Flor – Lebensgeschichte eines Templerpiraten: Durchblicke zur Mittelmeerwelt, Münster 2012.

 

Flotte

Die Templer besaßen Niederlassungen in zahlreichen Küstenstädten, im Heiligen Land (z.B. Akkon) wie auch in Europa (z.B. Marseille) und Klein-Armenien (z.B. L'Ayas). Im Hafen von La Rochelle war dem Orden durch Eleonore von Aquitanien Zollfreiheit verbrieft worden. Templerschiffe spielten immer eine Rolle in der Versorgung des Heiligen Landes mit Lebensmitteln und anderen Gütern, ganz besonders von den Komtureien der süditalienischen Küste (s. Italien/Süd) aus. Seit 1162 sind von Templern organisierte Fahrten von Norditalien aus ins Heilige Land nachzuweisen. 1270 fuhren Templerschiffe und vom Orden gemietete Schiffe von Trani, Bari und Brindisi ab, um Güter nach Akkon zu transportieren. Auch dem Pilgertransport dienten die Templerschiffe. Werften des Ordens sind an der dalmatinischen Küste belegt, wie venezianische Quellen belegen.

Erst mit dem 5. Kreuzzug wird in den Quellen etwas greifbar, was man als Ansatz einer "Kriegsflotte" sehen kann. An der Belagerung von Damietta im August 1218 beteiligen sich vier Koggen und zwei weitere Schiffe, die von den Templern und den Johannitern ausgerüstet worden waren. Eines der Templerschiffe sinkt im November 1218 und nimmt dabei eine große Anzahl muslimischer Angreifer mit in den Tod - ein Ereignis, das in den Chroniken gefeiert wird. Während des 7. Kreuzzuges ist schließlich in den Quellen auch ein "Admiralsschiff" der Templer vermerkt, dem 1250 Jean de Joinville einen Besuch abstattet.

Der nach dem "Krieg von St. Sabas" 1256-58 mit Genua geschlossene Friedensvertrag von 1267 erwähnt auch ein Seegefecht zwischen Genueser und Templer-Schiffen. Am 8. Kreuzzug beteiligten sich aber vermutlich nur zwei Schiffe. 1279 ließ der Ordensmeister Guillaume de Beaujeu anläßlich einer Fehde in der Grafschaft Tripolis, bei der sie auf Seiten Guido d'Embriacos von Gibelet gegen Bohemund VII. von Antiochia standen, 13 Galeeren ausrüsten. Bei diesem Einsatz gingen 5 Schiffe in einem Sturm verloren; mit den restlichen evakuierten die Templer unter anderem die Einwohner von Sidon. Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts kümmerte sich die Templerflotte auch um die Durchsetzung des vom Papst verhängten Handelsembargos gegen die moslemischen Gebiete. Himbert Blanc, Provinzmeister der Auvergne, überzeugte Papst Clemens V. 1306, eine kleine Taskforce unter das Kommando des Marseiller Kapitäns Pierre de Lengres zu stellen und diese mit Kaperbriefen auszustatten. Wie groß diese Flotte war, geht aus den Quellen allerdings nicht hervor.

Auf den Templerschiffen dienten nicht ausschließlich Ordensbrüder - im Gegenteil, meist war nur der Kapitän ein Ordensangehöriger. Die Soldaten und Seeleute waren bezahlte Söldner und die Schiffe gemietet. Um 1300 ist in Genua ein accarator Templi vermekrt, der vermutlich mit der Überwachung der Ausrüstung und Bewaffnung von ordenseigenen und/oder gemieteten Schiffen bedacht war. Neben den gewöhnlichen Schiffen zum Transport von Waren und Personen gab es auch speziell ausgestattete Pferdetransporter, sogenannte huissiers.

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Barber, M.: Supplying the crusader states: The Role of the Templars, in: Kedar, B. Z. (Hrsg.): The Horns of Hattin, S. 322-326
  • Claverie, Pierre-Vincent: La marine du Temple dans l'Orient des croisades, in : Les Ordres Militaires et la Mer, hrg. v. Balard, M., Online-Edition. Download (gegen Gebühr!) hier.
  • Documenti del commercio Veneziano nei secoli XI-XIII, ed. R. Morozzo della Rocca u. A. Lombardo, 2 Bde, Rom 1940, Bd. 1, Nr. 158.
  • Guzzo, C.: Milites Templi Hierosolimitani in Regno Siciliae : vecchi documenti, nuove acquisizioni, in: Bagnarini, N.: I Templari nell'Italia centro-meridionale, Viterbo 2008, S. 57-132.
  • Limentani, A. (Hrsg.): Martin da Canal: Les Estoires de Venise. Cronaca veneziana, Florenz 1972, S. 108f.

 

Floyran, Esquieu de (=Floyrac/Florian/Flexian, Squin de)

Eine mit diesem oder ähnlich klingenden Namen bezeichnete Person aus Beziers wird immer wieder als (einer der) Denunzianten des Templerordens und Auslöser des Prozesses genannt. Tatsächlich taucht ein "Floyrano de Biteris priore Montis Falconi" im Verhörprotokoll des Templers Ponsard de Gisis, eines der Ordensverteidiger, aus dem Jahr 1309 auf. Der Verhörte widerruft hier seine früheren Aussagen, die er und andere gegen den Orden getätigt hatten mit dem Hinweis, dass sie nur durch Folter und Furcht zustande gekommen seien, weil sie von jenem Floyran und dem Mönch Guillaume Robert, ihren Feinden, gequält worden seien. Ponsard de Gisi überreicht den Kommissaren auch einen handgeschriebenen Zettel auf Französisch, auf dem erneut die als "treytour" bezeichneten Personen, die Falsches über den Orden behaupten, aufgeführt sind: "Guillalmes Roberts moynes, qui les mitoyet a geine, Esquius de Floyrac de Biterris cumprior de Montfaucon, Bernardus Peleti de Maso de Genois et Geraues de Boyzol cehalier". Aus dem Kontext wird klar, dass hier sowohl Denunzianten als auch Folterer gemeint sind, eben die Schuldigen am Leiden der Ordensbrüder. Schottmüller (1887) geht davon aus, dass Montfaucon der Name der Hinrichtungsstätte in Paris, am linken Seineufer gelegen und Floyran deren Mitverantwortlicher war. Finke (1907) lehnt diese Meinung ab. Demurger (2017) stellt fest, dass fast alle der genannten Verräger aus der Gegend von Agen stammten, einem Gebiet in Aquitanien, das an die englischen Besitzungen grenzt.

In der Tat existiert im Archiv der Krone von Aragon in Barcelona der Brief eines Esquinus de Floyran an König Jayme II. aus dem Jahr 1308, in dem er sich als jener Mann in Erinnerung bringt, der die "Templersache" bereits Jayme mitgeteilt hatte, bevor er sich zum französischen König begeben habe. Im Gegensatz zu ersterem habe Philipp IV. ihm mehr Glauben geschenkt und sei gegen die Templer vorgegangen. Floyran erwähnt weitere Briefe an Jayme II., die allerdings nicht erhalten sind und betont mehrfach, dass ihm seitens des Königs Geld versprochen worden sei (insgesamt 4000 Livres, und zwar aus den Gütern der Templer), wenn sich die Anschuldigungen gegen die Templer bewahrheiteten - was nunmehr ja der Fall gewesen sei. Floyran bezeichnet sich in diesem Brief als "Dienstmann des französischen Königs".

In der 6. Vita Papst Clemens V. befindet sich ein interpolierter Abschnitt, der einen Squin de Flexian, Bürger von Béziers, nennt, der in Toulouse inhaftiert gewesen sei und der der Überlieferung nach die Templer verraten habe. Villani baut wenig später die Geschichte aus und verlegt sie in den Kerker nach Paris. Aus dem Bürger von Béziers ist nun mehr ein nicht namentlich genannter ehemaliger Templerprior von Montfaucon bei Toulouse ("uno priore de Monfalcone di Tolosana della detta ordine") geworden und sein Mitgefangener ist ein "noffo dei nostro" (Novize?) aus Florenz. In der Nähe von Toulouse gibt es keine Templerniederlassung Mon(t)faucon, und der Titel "Prior" wird im Orden eher nicht angewendet. Aufgrund des Briefes kann daher davon ausgegangen werden, dass Esquieu in der Tat ein Dienstmann des Königs war, kein Templer und diese Idee der Fantasie Villanis entstammt.

Ein gewisser "Noffo" taucht auch als Denunziant in dem etwa gleichzeitigen Prozess (1308-1313, unter anderem wegen Zauberei und Giftmord an der Königin) gegen den Bischof Guichard von Troyes auf. Es handelt sich, wie Rigault (1896) und Finke (1907) feststellten, um den Angestellten eines toskanischen Bankiers, der in dieser Eigenschaft auch in Kontakt mit dem Temple von Paris stand.

Weiter Chronisten und Ordenshistoriker übernehmen die Geschichte und gestalten sie weiter aus, darunter auch Ferdinand Wilcke in seiner "Geschichte des Ordens der Tempelherren".

Bericht über die Verräter des Ordens aus Wilcke, Bd. II, S. 183-187.

Cadet de Gassicourt berichtet in seinem "Tombeau de Jacques de Molay", einer verschwörungstheoretischen Schrift von 1796, Esquieu sei 1314 von den Templern ermordet und dann vom Papst selig gesprochen worden. Die Templer jedoch hätten seinen Leichnahm entfernt und statt dessen dort die Asche Molays niedergelegt!

Quelle für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Cadet de Gassicour, Ch.-L. : Le Tombeau de Jacques de Molay. Le tombeau de Jacques Molai, ou, Le secret des conspirateurs, à ceux qui veulent tout savoir, Paris 1796, S. 10.
  • Demurger, A.: Die Verfolgung der Templer. Chronik einer Vernichtung, München 2017.
  • Finke, H.: Papsttum und Untergang des Templerordens, I & II, Münster 1907, Bd. I, S. 112f u. Bd. II, S. 83-85 der Brief.
  • Michelet, J.: Le procès des Templiers, 2 Bde., Paris 1851, hier Bd. I, S. 36f die Aussage von Ponsard de Gisi.
  • Schottmüller, K.: Der Untergang des Templer-Ordens, Berlin 1887, S. 721f.

 

Fluch

Die Legende, Jacques de Molay habe bei seinem Tod auf dem Scheiterhaufen sowohl den Papst als auch den König und seine Helfershelfer binnen Jahresfrist vor den Richterstuhl Gottes befohlen, stammt aus den De Rebus Gestis Francorum des Chronisten Paul Émile aus dem Jahr 1548. Sie geht auf eine weniger spezifische Rachepassage aus Geoffroy de Paris' Chronique Métrique des 14. Jh.s zurück, in der Molay auf dem Scheiterhaufen gesagt haben soll, dass Gott an jenen, die die Templer zu Unrecht verurteilt hätten, Rache üben würde.

Anlaß zur Legendenbildung hatte wohl der für die Zeitgenossen überraschende Tod des französischen Königs (29. November 1314), des Papstes (20. April 1314) und letztlich das Aussterben der gesamten Familie innerhalb nur weniger Jahre gegeben, die im Blickwinkel der mittelalterlichen Religiosität und des Rechtsverständnisses als göttliche Strafe aufgefasst wurde.

Der Fluch blieb schon aufgrund seines dramaturgischen Potentials eine beliebte Ingredienz künftiger Geschichtsschreiber und Verschwörungstheoretiker. Im Klima des Kampfes zwischen Aufklärung und Gegenaufklärung des ausgehenden 18. Jahrhunderts und der französischen Revolution trieben die gegenseitigen Verdächtigungen um das Wirken von Geheimgesellschaften - unter ihnen die Templer - abenteuerliche Blüten. Die 1796 veröffentlichte Schrift "Le Tombeau de Jacques de Molay" (Das Grab des Jacques de Molay) sah in der französischen Revolution und der Hinrichtung des Königs das Werk einer insgeheim seit Jahrhunderten auf Rache sinnenden Templergesellschaft.

Auch Romanautoren nahmen sich des Themas an. Die bekannteste dieser Adaptionen dürfte Maurice Druons dreiteilige Reihe Les Rois Maudits sein, die zwischen 1955 und 1977 erschien und auch verfilmt wurde.

Blatt aus der Chronique Métrique mit dem Bericht von Molays Rede auf dem Scheiterhaufen, Paris, B.N., MS fr. 146, fol. 81 (Bildquelle / Copyright: Bibliothèque Nationale)

 

Szene aus der 2005er Verfilmung der "Rois Maudits" von Maurice Druon mit Gérard Dépardieu als Jacques des Molay

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Chronique Métrique de Godefroy de Paris: suivie de La taille de Paris en 1313, ed. Buchon, Jean Alexandre, Paris 1827, Vers 6070-6130, S. 219f. Online
  • Barber, Malcolm: Die Templer. Geschichte und Mythos, Berlin 2015,
  • Beaune, Colette: "Les rois maudits", in: Cahiers du Centre d'études médiévales de Nice 12‎ (1992), S. 7-24.
  • Brunel, Ghislain: Mythes et légendes, in: Templiers. De Jérusalem aux Commanderies de Champagne, Paris-Troyes 2012, S. 180-185, hier S. 182f.
  • Walker, John: La llegenda dels templers, in: Templers, Katalog der Ausstellung im Museu d'Historia de Catalunya 2017, S. 123-140, hier S. 127f.

 

Foucher, Geoffroi (Templer)

Geoffroi Foucher, Komtur von Jerusalem, schrieb 1164 einen Brief an den französischen König Louis VII., in dem er die jüngsten Kampagnen und Niederlagen im Heiligen Land gegen Nur-ad-Din berichtet, während derer unter anderem der Fürst von Antiochien und der Graf von Tripolis in Gefangenschaft gerieten und nach Aleppo verbracht wurden. Sechzig Ritter des Ordens sowie zahlreiche Turkopolen und andere Gastritter hätten in der Schlacht bei der Belagerung von Harenc ihr Leben gelassen, berichtet Foucher weiterhin. Nunmehr sei Antiochia selbst vollkommen schutzlos und ohne Hinterland. Der Patriarch von Antiochia bemühe sich um Hilfe für die Einwohner und Verteidigung der Stadt, jedoch müsse man nicht nur einen Angriff Nur-ad-Dins fürchten, sondern auch die Ambitionen der Byzantiner, während der König von Jerusalem selbst auf dem Feldzug in Ägypten weile. Daher sei auch Jerusalem bedroht. König Louis möge so schnell es geht Hilfe entsenden für die bedrohten Gebiete und die Kirche des Ostens.

1167 war Foucher als Mitglied der diplomatischen Gesandtschaft König Amalrics von Jerusalem beim Kalifen in Kairo während des 1. Ägyptenfeldzuges des Königs. Foucher und Hugo von Caeasarea handelten einen Unterstützungsvertrag gegen die Türken mit dem Kalifen aus, der auch die Zahlung einer größeren Summe an Amalric beinhaltete.

Zwischen 1168 und etwa 1170 amtierte Geoffroi Foucher als Visitator in den abendländischen Ordensprovinzen.

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur

Recueil des Historiens de Gaules et de France, Bd. 16, Paris 1878, Nr.197, S. 62f. (eine englische Übersetzung findet sich bei: Barber, M., Bate, K. (Hrsg.): The Templars. Selected sources translated and annotated, New York 2002, S. 97ff

Hill, Paul: The Knights Templar at War. 1120-1314, Barnsley 2017, S. 41-51 zu den Ägyptenfeldzügen König Amalrics.

 

Frankreich

s. auch: Provence, Normandie, Auvergne

Im Laufe der Existenz des Ordens waren die Grenzen dessen, was unter „Frankreich“ zu verstehen ist, einem erheblichen Wandel unterworfen. Im 12. Jahrhundert beschränkte sich das Gebiet im wesentlichen auf das heutige Burgund, die Champagne, Vermandois und Flandern, sowie kleinere Teile im Süden. Erst 1214 fielen die Normandie und die Bretagne an die französische Krone, 1271 die Grafschaft Toulouse; die Provence ging an das Haus Anjou und damit ebenfalls in enge Verbindung mit der Krone. Dafür verlor Frankreich 1252 das Herzogtum Aquitanien, das Herzogtum Gascogne und die Grafschaft Perigord an England, was später zum Auslöser des 100jährigen Krieges werden sollte. Da Normandie und Provence separat behandelt werden, steht hier das französische Kernland mit der Ile de France als Krondomäne, Burgund und der Champagne im Mittelpunkt. Champagne und Burgund sind sozusagen die Ur-Zentren des Ordens in Europa, seine Gründer entstammten dieser an monastischer Tradition besonders reichen Gegend, hier fand 1128 das Konzil von Troyes statt, auf dem die Templer ihre Institution und Regel approbiert bekamen, hier stand die Wiege ihrer spirituellen Brüder, der Cistercienser und ihres Förderers Bernhard von Clairvaux. In der Champagne und Burgund findet sich demzufolge auch ein besonders dichtes Netz an Ordenshäusern. Das Zentrum der Region befand sich in Paris, weitere bedeutende Häuser in Troyes, Langres, Provins, Saint-Bris-le-Vineux in der Nähe von Auxerre und Dijon. Natürlich blüht in Frankreich besonders die Templerfolklore und diverse Templermythen. Mehrere Orte werden als Verstecke mystischer Geheimnisse und Schätze gehandelt.

Besonders eng waren die Beziehungen zwischen Orden und franz. Königshaus unter Philipp Auguste Ende des 12. Jahrhunderts. Während seines Kreuzzuges sammelten und verwalteten die Templer die Kroneinkünfte. Philipp Auguste ernannte letztlich sogar einen Templer, Bruder Aymard aus Paris, seines Zeichens Schatzmeister des Ordens, zu seinem Testamentsvollstrecker. 1259 fungierten die Templer bei der Ratifizierung des Friedens mit England als Garanten für die Umsetzung einiger Klauseln. Der französische Kronschatz allerdings, der sich mehrere Jahrzehnte in der Verwahrung der Templer befand, wurde – entgegen landläufiger Meinung – Ende des 13. Jahrhunderts in den Louvre transferiert. Grund war nicht etwa ein Misstrauen gegen den Orden, sondern die zunehmend komplexer und komplizierter werdende Administration des Königreiches. Im Gegenteil, 1303 überantwortete König Philipp IV. den Templern von Paris aufs neue seinen Kronschatz und beauftragte überdies den Visitator Hugues de Pairaud mit der Erhebung der Kriegssubsidien. Konstante Geldnöte waren es jedoch, die Philipp den IV. schließlich dazu veranlaßten, eine Besteuerung des Klerus vorzunehmen -- was zum Bruch mit dem damaligen Papst Bonifaz VIII. führte -- sowie Zugriff auf die Ressourcen des Templerordens zu nehmen.

Nachdem das Projekt der Vereinigung von Templern und Johannitern und deren quasi-Umfunktionalisierung als französischem Kron-Orden vor allem am Widerstand des Ordensmeister Jacques de Molay gescheitert war, suchte Philipp IV. nach weiteren Möglichkeiten und schleuste zunächst einige Spione bei den Templern ein. Dieser schwelende Konflikt hinderte den König jedoch nicht, 1306 während einer Revolte des pariser Volkes in den Mauern des Temple Zuflucht zu suchen und vom Schatzmeister des Ordens die Herausgabe von 300.000 Florin zur Abdeckung der immanenten Nöte zu erbitten. Entgegen der Ordensregel wurde Philipp das Geld gegeben. Als Jacques de Molay einige Monate später von diesen Vorkommnissen erfuhr, wurde der verantwortliche Schatzmeister aus dem Orden ausgeschlossen und letztlich nur durch Intervention des Papstes wieder zugelassen. Diese Ereignisse bedeuteten vermutlich den entgültigen Bruch von Orden (und insbesondere Molay) und König.

Provinzmeister Frankreich (noch in Bearbeitung):

1208-1221 André de Coulours
1230 Pons d’Albon
1230 André de Coulours
1236-1240 Pons d’Albon
1243 Hugues de Pairaud 1251-1253 Gui de Basenville

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Alanièce, V., Gilet, F.: Les Templiers et leurs Commanderies. L'exemple d'Avalleur en Champagne, Langres 1995.
  • Aubarbier, J.-L., Binet, M.: Les Sites Templiers de France, Rennes 1995 (inklusive Landkarten!).
  • Carrière, V.: Les débuts de l'Ordre du Temple en France, in: Le Moyen Age 27 (1914). Carrière, V.: Histoire et Cartulaire des Templiers de Provins, Paris 1919.
  • Folliot, P.M.: Les Templiers dans la Baillie de Chartres. La Juridiction des Sours et d'Arville, in: Bulletin de la Societé archéologique d'Eure et Loire 129 (1983).
  • Marie, D.: Les Templiers dans le Diocèse de Langres. Des moines entrepreneurs aux XIIe et XIIIe siècles, Langres 2004.
  • Marquis d'Albon: Cartulaire géneral de l'Ordre du temple 1119-1150, Paris 1913 et Fascicule complementaire, hrg. Fournier, P., Valence-Paris 1922.


Fraternitas

Eine Bruderschaft zur Unterstützung des Templerordens wurde laut einer Urkunde bereits auf der Synode zu Pisa 1135 von Papst Innozenz II. ins Leben gerufen, der sich gemeinsam mit Bernhard von Clairvaux als großer Unterstützer der Templer erwies - auch im Zuge der Durchsetzung gegen den Amtskonkurrenten Anaklet. Papst Innozenz und die anderen auf der Synode anwesenden Prälaten traten der Fraternitas bei und verpflichteten sich zu einer jährlichen Unterstützungszahlung. Im Originaltext heißt es: "fraterinitas cum Jerosolymitani templi militibus ab omnibus prelatis ecclesiarum qui aderant facta est adeo, quod idem Romanus pontifex marcam auri singulis annis eisdem fratribus se soluturum constituit". Auch in der Ausfertigung von "Omne datum Optimum" Papst Alexanders III. finden sich Bestimmungen zu dieser Bruderschaft. Den Unterstützern der Templer wurden auch besondere geistliche Wohltaten zugesagt. Diese Fraternitas umfasst also Spender zugunsten des Ordens, sie ist keine gesonderte Zusammenschließlung von Donaten im Sinne eines Dritten Ordens, auch wenn die Spender zum Teil Donaten gewesen sein mögen oder sich bestimmten Niederlassungen verpflichteten. Mit der Bulle "Milites Templi" von 1144 wurden die Vergünstigungen für die Unterstützer des Ordens genau geregelt. Die Johanniter erhielten übrigens vergleichbare Privilegien Affilierten.

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Schnürer, G.: Zur ersten Organisation der Templer (Teil II), in: Historisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft, hrsg. v. Jansen, M., 1911, S. 511-546, speziell S. 521.
  • Schüpferling; Michael: Der Tempelherren-Orden in Deutschland, Bamberg 1915, S. 115 - 116.

 

Freimaurer

1717 wurde die Londoner Großloge gegründet, 1736 ihr schottisches Pendant. Um eine Verbindung zu den Ritterorden oder gar eine Herleitung von diesen ging es in keinem der Dokumente. Der Ursprung der Freimaurerei wird vielmehr in biblische Zeiten verlegt. Es war der Schotte Sir Andrew Ramsey, Gouverneur des Prinzen Charles-Edward Stuart in Rom ab 1723 und selbst Freimaurer, der 1737 vermutlich als erster die Maurerei mit dem mittelalterlichen Rittertum verknüpfte, jedoch noch ohne die Templer zu erwähnen (er spricht vielmehr von den Johannitern, mit denen die alten Maurer gute Beziehungen gepflegt hätten).

Mitte des 18. Jhs. kam die sogenannte "Hochgradmaurerei" auf, die mehr als die üblichen Grade Lehrling, Geselle und Meister verlieh, möglicherweise in Frankreich. Eine dieser neuen maurerischen Systeme war auch die "Strikte Observanz" in Deutschland, in der erstmalig die Aumont-Legende auftauchte. Nach dieser sei es einem gewissen Pierre d'Aumont, Provinzmeister der Auvergne zur Zeit des Prozesses, gelungen zu fliehen und mit einigen Brüdern Zuflucht in Schottland zu finden. Nach dem Tode des letzten Meisters Jacques de Molay habe man Pierre d'Aumont zum Meister des Templerordens gewählt. Die (Hochgrad-)Freimaurer seien die Erben dieser mittelalterlichen Ordensritter.

1775 publizierte William Hutchinson im Einvernehmen mit der Londoner Großloge sein "Spirit of Masonry", in dem er die Kreuzzüge zu einem Teil maurerischer Bestrebungen erklärte und auch die Entstehung der "geheimen Zeichen und Passwörter" in diese Epoche verlegte. Er und die übrigen Großlogen (die die alten drei Grade verliehen) grenzten sich jedoch stets scharf gegen die Hochgradmaurerei und insbesondere deren Templermystizismus ab, da jene Systeme rasch durch zahlreiche Betrügereien und Handel mit Graden in Mißkredit geraten waren.

Die Angriffe gegen die Freimaurer von kirchlicher Seite und Verschwörungstheoretikern wie dem Ex-Jesuiten Augustin Barruel (der die Freimaurer als Nachfolger der verbotenen Templer sah) veranlassten die Freimaurer allerdings zu Beginn des 19. Jhs. vermehrt, die Verteidigung der mittelalterlichen Templer simultan mit ihrer eigenen Verteidigung gegen die Angriffe zu übernehmen. Dabei wurden die Templer aber stets als Zweig der Maurer, nicht ihr Ursprung, vorgeführt.

Eine Urkunde, die eine tatsächliche Filiation beweisen könnte, wurde bis heute nicht gefunden. Gegen eine Filiation spricht unter anderem auch, daß keine der angeblichen okkulten Praktiken, die die Templer nach der Meinung der Freimaurer benutzt haben sollen, in den Prozeßakten oder den Anklageartikeln von 1307 bis 1312 auftaucht. Die Freimaurer - auch die Hochgradmaurer des "Ancient and Accepted Scottish Rite" - und modernen Maurerischen Templer lehnen eine Filiation ebenfalls seit langem ab, da sie "historisch nicht verifizierbar sei". Die Idee der Freimaurer als Templernachfolger ist ein Motiv moderner Verschwörungstheorien und der Populärkultur.

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Mackey, A.: The history of Freemasonry, 1906, Bd. I (Text online)
  • Napp, Anke: Vom Ketzerprozess zur Metaverschwörung. Die Mythen um den Templerorden, Baden-Baden 2020, S. 157-170.
  • Warner, Stanley C.: A short history of the early days of Templarism, (Text online)

 

Fresnoy (Komturei, Frankreich)

Die alte Komturei gehört zur heutigen Gemeinde von Montpothier. Sie wurde 1223 erstmalig im Besitz des Templerordens vermerkt. Noch relativ viele Elemente der Niederlassung haben die Jahrhunderte überdauert: die aus dem 13. Jh. stammende Kapelle mit Wandmalereien, eine Zisterne, der Kapitelsaal und ein eingewölbter Keller. Eine fachkundige Renovierung ist allerdings dringend von Nöten.

 

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
Leroy, Thierry: Hugues de Payns, chevalier Champenois, Fondateur de l'Ordre des Templiers, Troyes 2001.

 

Friedhöfe

Der Templerorden verfügte über zahlreiche Pfarrkirchen. Auch Kapellen, die zunächst lediglich der internen Benutzung vorbehalten waren, wurden gern einer größeren Gemeinde geöffnet und ggf. zu einer Pfarrkirche umgewandet, nicht immer mit Zustimmung des Ortsbischofs. Auf diesen Friedhöfen wurden nicht nur Ordensangehörige, sondern auch die Gemeindemitglieder bestattet. Da sich viele Menschen besondere geistliche Vergünstigungen von einer Beerdigung in einer Templerniederlassung erhofften, wuchs die Nachfrage nach Beerdigungsplätzen - und die Mitgliederzahl der Fraternitas (s.o.). Während der Orden im Gegenzug Seelenmessen und Gebete zusagte, wurde die Beerdigung oft von testamentarischen Verfügungen zugunsten des Ordenshauses oder von Schenkungen der Hinterbliebenen begleitet.

s. Grabplatten

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
Schenk, Jochen: Aspects and problems of the Templars' religious presence in medieval Europe from the 12th to the early 14th century, in: Traditio 71 (2016), S. 273-302.