Ypern (Komturei, Belgien)

Ypern in Westflandern war eine mittelalterliche Handelsmetropole und Zentrum der Stoffindustrie. Die Geschichte des Templerordens in der Stadt ist von Auseinandersetzungen mit dem Stadtrat geprägt. Schon 1131 ist eine erste Niederlassung mit Kapelle auf dem "Upstal" vermerkt. 1280 schlossen sich die Weber und Walker der Komturei dem Aufstand der städtischen Handwerker an; Schadensersatz musste geleistet werden. Die Stadtväter versuchten auch, die Templer zu besteuern um selbst die Steuern an den König von Frankreich zahlen zu können - woraufhin ihnen Philipp IV. 1296 ihre Privilegien verbriefte. Doch schon 1302 zwangen die Stadtväter die Einwohner des Templerviertels, sich an den Kosten der neuen Stadtbefestigung zu beteiligen. Der Orden protestierte - und ab 1304 hatte die Stadt dem Komtur von Ypres jährlich 46 solidi als Entschädigung zu zahlen. Im flandrisch-französischen Krieg befahl Graf Robert de Béthune den Bewohnern des Templerareals in Ypres, 4000 Livres zu den Verteidigungskosten - die ja das Templerland einschlossen - beizutragen. Wenige Wochen darauf verminderte er jedoch den geforderten Beitrag. Die Beziehungen zwischen den Stadtvätern und und dem Orden verschlechterten sich 1307 so dramatisch, dass Gesetze erlassen wurden, die bei einer Strafe von 50 Pfund verboten, den Templern Meßstipendien oder ähnliche Gelder zukommen zu lassen.

Anfang des 14. Jahrhunderts gehörten zur Komtrei zwei Bezirke, eines im Norden neben der St. Johannes-Pfarrei, und im Westen den Bezirk auf dem Upstal.

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Hooghe, Filip: The Trial of the Templars in the County of Flanders, in: Nicholson, H., Crawford, Paul F., Burgtorf, J. (Hrsg.): The Debate on the Trial of the Templars (1307-1314), 2010, S. 285-299.
  • Marez, Guillaume de: Etude sur la propriété foncière dans les villes du moyen-âge et spécialement en Flandre, Gent 1898: Stadtplan mit Templerbesitzungen.