Xivert (Komturei, Spanien)

Xivert Templerburg

Der strategisch exponiert gelegene Platz mit einer älteren moslemischen Festung wurde bereits 1169, lange vor der Eroberung, dem Templerorden versprochen. Erst nach der kampflosen Übergabe 1234 an König Jaime I. erhielt der Orden Burg und Umland als Dank für die bei der Reconquista geleistete militärische Hilfe. Kurzzeitig wurden die neuen Besitztümer von Miravet aus verwaltet. Ein Vertrag mit den moslemischen Einwohnern im Umland garantierte jenen die Religionsfreiheit. Im Burgareal selbst wurde der Zuzug christlicher Bevölkerung unterstützt.

Die Komturei ist ab 1243 fassbar, ab 1274 gehörten auch Land und Burg von Polpis dazu, gelegen auf halber Strecke zu Peñiscola. Die Templer bauten die vorhandenen Befestigungsanlagen aus und um. So wurde die obere Burg mit einer neun Meter langen und von zwei dreizehn Meter hohen halbrunden Türmen flankierten Mauer verstärkt. Außerdem wurde eine Zisterne angelegt und eine Kapelle gebaut. Ausgrabung ab Ende des 20. Jahrhunderts lassen die Ausmaße und Lage der einzelnen Konventsgebäude erkennen, von denen sich nur Reste bzw. Grundmauern erhalten haben.

Eine starke Templergarnison befand sich jedoch nicht in Xivert. In einer Urkunde von 1302 ist nur ein vor Ort residierender Bruder erwähnt. Zum Zeitpunkt des Prozesses wurde daher keine Verteidigung des Platzes organisiert. Die Burg und ihre Ländereien wurden vom König in Besitz genommen und einem Verwalter unterstellt, der die generierten Einnahmen unter anderem für die Belagerung der übrigen verteidigten Templerbesitzungen einsetzte.

Xivert kam 1319 an die Ritter von Montesa, die weitere bauliche Veränderungen vornahmen.

Quellen für diesen Artikel und weiterführende Literatur
  • Forey, Alan: The Fall of the Templars in the Crown of Aragon, Aldershot 2001.
  • Hofbauerová, Vera: El conjunto monumental de Xivert y las recientes obras de consolidación y restauración, in: Penyagolosa 2 (2001), S. 56-73.
  • Plaza Arqué, Carme: Dos castillos templarios en el norte del reino de Valencia: Xivert y Peñíscola, in: Castelos das ordens militares, Lissabon 2014, S. 45-62.